Wir blicken zurück auf drei intensive und herzliche Sesshins
Eindrücke vom 7-Tage-Sesshin mit Muho und Dirk im September 2023
Wie jedes Sesshin beginnt auch dieses mit dem Verteilen der letzten Aufgaben. Der Ablauf des Dokusan wird besprochen, Sitzkissen neu arrangiert und in der Zendo die Teezeremonie geprobt. Lachen, manchmal aufgeregt, manchmal erleichtert, schwebt durch die Räume, bevor der Abend langsam die Ruhe des Schweigens über das beginnende Sesshin legt.
Der nächste Tag beginnt nicht mit einem wild herausgeschrienen „Jetzt“, sondern mit dem Hinweis: „Das Sesshin ist schon da. Du bist schon da. Das Sesshin läuft bereits“. Leise und unaufgeregt hat es sich zwischen die ersten Zazen-Sitzungen, die neuen Koans und der Konzentration beim Samu geschlichen. „Warum bist du ins Wolkentor gekommen? Warum bist du hier?“, fragt Muho im Teisho.
„Wie machen wir das?“, fragen wir uns leise beim Samu, während wir mit Besen, Staubsaugern, Heckenscheren und müden Körpern durch Garten und Gästezimmer taumeln. Unzählige Fragen begleiten unsere Gedanken, um dann von Dirk zu hören: „Hier sitzen alles Buddhas. Hier lernen Buddhas von Buddhas“. Voilá, so einfach. „Lass dich fallen. Nicht halb, sondern ganz. Ganz hinein in die Arbeit, hinein ins Dokusan, hinein ins Sitzen. Das Leben findet nicht halb statt.“
Und dann kommt er doch, der Schrei. Konzentrierte Energie. Ganz. Die uns bis zum abendlichen Yassa trägt, sich in den kurzen Stunden des Schlafes verdichtet und den dritten Tag des Sesshin mit Anspannung, Strenge und auch Härte auflädt. Bis wir am Abend wieder gemeinsam, dicht gedrängt, auf der Veranda sitzen. In der Wärme des ausklingenden Sommertages lösen sich die ungewohnten Anspannungen des Tages in die gemeinsame Verbundenheit des ungezwungenen Yassa-Sitzens auf.
Konzentrierte Entspannung trägt uns durch die nächsten Tage. Aus dem Dokusan-Raum ertönt der Klang der Glocke, die zum Gehen auffordert, scheinbar weniger streng. Mitunter dringt Gelächter aus der kleinen Hütte, wenn das Koan richtig oder auch falsch gelöst wurde. Die Tage sind anstrengend, doch am Abend auf der Veranda fühlt jeder erneut die besondere Verbundenheit, die sich in einem Sesshin einstellt.